Der niederländische Netzbetreiber TenneT gab am Montag bekannt, dass es ihm gelungen sei, durch das Angebot flexibler Verträge außerhalb der Spitzenverbrauchszeiten mehr als neun Gigawatt Kapazität verfügbar zu machen. Ziel dieser Maßnahme ist es, Verbraucher mit hohem Energieverbrauch, die aufgrund einer Stromsättigung auf Netzzugang warten, anzuziehen und so die Belastung des Netzes wirksam zu verringern.
Im Dezember gab TenneT bekannt, dass das Hochspannungsnetz in weiten Teilen der niederländischen Provinz Südholland seine maximale Kapazität erreicht habe. Damit sei die Region die letzte Provinz, die große Stromverbraucher noch mit Strom versorgen könne. Angesichts dieser Herausforderung sucht TenneT, der größte Betreiber von Hochspannungsnetzen in Deutschland und den Niederlanden, aktiv nach Möglichkeiten, die Überlastung zu verringern und das Netz so auszubauen, dass es die großen Mengen an Solar- und Windenergie aufnehmen kann, die für die Abkehr von fossilen Brennstoffen erforderlich sind.
Einer Analyse des Netzbetreibers zufolge beträgt die verfügbare Kapazität außerhalb der Spitzenzeiten bis zu 9,1 Gigawatt und deckt damit mehr als 40 Prozent des aktuellen Spitzenstrombedarfs des Landes ab. TenneT erklärte, die Zahl der Anträge auf neue Flexibilitätsverträge habe 70 GW überschritten, hauptsächlich von großen Batterieparks, und die Nachfrage übersteige die derzeit verfügbare Kapazität bei weitem. Durch die Kombination dieses neuen Vertragstyps mit „intelligenten, zeitabhängigen Strompreisen“ wird erwartet, dass flexible Netznutzer bis zu 65 % der Netzstrompreise einsparen.
Maarten Abbenhuis, Chief Operating Officer der TenneT Group, sagte: „Wir arbeiten hart daran, das Stromnetz in den Niederlanden auszubauen. Darüber hinaus müssen wir das Stromnetz intelligenter nutzen und den verbleibenden Raum außerhalb der Spitzenlast besser ausnutzen.“ Es wird berichtet, dass TenneT ab dem 8. April relevante Parteien kontaktieren und in den nächsten Wochen die Kapazitätszuweisung besprechen wird.