Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klima begrüßte den Aktionsplan der Europäischen Kommission für die Automobilindustrie, da man davon überzeugt sei, dass dieser die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche steigern werde. Minister Robert Habeck sagte, es gelte, die Zukunftsfähigkeit der Automobilindustrie in den Mittelpunkt der Industriepolitik zu stellen. Das Ministerium werde sich eingehend mit den Vorschlägen befassen. Der Plan basiert auf einem Branchendialog und wird es den Herstellern ermöglichen, ihre Emissionsreduktionsziele durch einen dreijährigen Leistungsdurchschnitt zu erreichen, anstatt bis 2025 eine strikte Einhaltung zu verlangen. Der Vorschlag sieht Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro vor, um eine sichere Lieferkette für Batterierohstoffe aufzubauen und handelspolitische Schutzinstrumente einzuführen, die die EU-Automobilindustrie gegenüber der externen Konkurrenz stärken sollen. Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, unterstützt den Plan und betont, wie wichtig eine frühzeitige Überprüfung der CO₂-Flottengrenzwerte für Pkw und Lkw sowie eine flexiblere Ausgestaltung der Bußgelder für Pkw sei.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist gegen den Plan. Ihr Vorsitzender Jürgen Resch sagte, eine Flexibilisierung würde die Förderung von Elektrofahrzeugen verringern und die Emissionen erhöhen. Es seien politische Maßnahmen erforderlich, um den Kauf von Verbrennungsmotoren einzudämmen, statt die Beschränkungen zu lockern. In Deutschland würden die Verkäufe von Elektroautos bis 2024 um 27 Prozent zurückgehen und damit weit vom Ziel für 2030 entfernt sein. Umfragen zufolge hat sich die Zahl der Deutschen, die bereit seien, Elektroautos zu kaufen, jedoch fast verdoppelt, was auf eine veränderte Einstellung der Verbraucher hindeutet. Der Plan muss ein Gleichgewicht zwischen der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und den Klimazielen herstellen. Als größte Volkswirtschaft der EU haben Deutschlands politische Entscheidungen Auswirkungen auf die grüne Transformation der Region.
Das Projekt weist Potenzial für eine öffentlich-private Partnerschaft auf, muss jedoch die Bedenken von Umweltorganisationen berücksichtigen, um die Förderung von Elektrofahrzeugen und die Emissionskontrolle sicherzustellen. Die deutsche Regierung und die EU müssen zusammenarbeiten, um die politischen Rahmenbedingungen zu optimieren, die Herausforderungen der Transformation der Automobilindustrie zu bewältigen und eine nachhaltige Verkehrsentwicklung zu fördern.