Kürzlich veröffentlichte Daten des Statistischen Bundesamtes vom März 2025 zeigten, dass die gesamte Stromerzeugung Deutschlands im Jahr 2024 aufgrund der Anpassung der Energiestruktur und der schwachen industriellen Nachfrage auf 431,5 Milliarden Kilowattstunden zurückging, was einem Rückgang von 3,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Wandel ist nicht nur das unvermeidliche Ergebnis der beschleunigten Ersetzung herkömmlicher Energieträger durch erneuerbare Energien, sondern spiegelt auch die tiefgreifenden Herausforderungen wider, die mit der industriellen und wirtschaftlichen Transformation Europas einhergehen.
Erneuerbare Energien decken fast 60 % des gesamten Energieverbrauchs, während der Anteil herkömmlicher Energien weiter zurückgeht.
Trotz des Rückgangs der gesamten Stromerzeugung stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland weiter an und erreichte im gesamten Jahr einen Rekordwert von 59,4 % der gesamten Stromerzeugung. Die treibende Kraft blieb dabei die Windenergie mit einem Anteil von 31,5 Prozent. Die Stromerzeugung aus Photovoltaik stieg im Jahresvergleich um 10,4 Prozent auf 59,5 Milliarden Kilowattstunden (13,8 Prozent) und wurde damit zur am schnellsten wachsenden Energiequelle. Auch die Stromerzeugung aus Wasserkraft stieg im Jahresvergleich um 10,3 Prozent, was den diversifizierten Entwicklungstrend bei sauberer Energie verdeutlicht.
In scharfem Kontrast dazu steht der beschleunigte Rückzug aus der traditionellen fossilen Energie. Die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, vor allem Kohle und Erdgas, sank im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 175,1 Milliarden Kilowattstunden, ihr Anteil sank auf 40,6 Prozent. Unter anderem sank die Stromerzeugung aus Kohle im Vergleich zum Vorjahr um 16 % auf 97,2 Milliarden Kilowattstunden, was einem Anteil von 22,5 % entspricht und damit ein Rekordtief darstellt. Dies zeigt, dass der Prozess der „Entkohlung“ Deutschlands in eine kritische Phase eingetreten ist. Obwohl die Stromerzeugung aus Erdgas aufgrund der Optimierung der Importstruktur (US-amerikanisches Flüssigerdgas machte 91 % aus) leicht um 4,6 % zunahm, ist es immer noch schwierig, den allgemeinen Trend der Marginalisierung traditioneller Energieträger umzukehren.